Griechenland ist sicherlich die Wiege des Olivenbaums dessen Domestizierung und großflächiger Anbau hier bereits vor 3000 Jahren betrieben wurde. Aus den Oliven wurde seit jeher Olivenöl hergestellt. Alleine auf Kreta erreicht die Zahl der Olivenbäume die Multi-Millionen Marke.
Etwa 60 Olivenarten sind in Griechenland bekannt. Die Blüte des Olivenbaums dauert von April bis Mai, die resultierenden Früchte sind anfangs grün, färben sich dann während der Sommermonate rot um im Herbst schließlich durch ihren satten Schwarzton ihre Reife zu signalisieren. Traditionell werden die reifen Oliven mit Fangnetzen am Boden der Olivenhaine gesammelt. Ursprünglich geschah die Verarbeitung zu Olivenöl mit Steinpressen, die heute noch in vielen Haushalten vorhanden sind und zur traditionellen Verarbeitung der eigenen Ernte verwendet werden.
Olivenöl – Handel und Tradition
Bereits im antiken Griechenland wurde ein florierender Handel mit dem begehrten Öl der Olivenbäume getrieben, das schon damals als gesund und nahrhaft galt. Das Olivenöl sicherte so das Auskommen vieler Bauern und Händler.
Als Mittel gegen allerlei Beschwerden von Hauptproblemen bis Magenschmerzen fand das Olivenöl Eingang in die griechische Heilkunst und spielte als Lampenöl eine Rolle in der Verehrung der weitläufigen griechischen Götterwelt. Bis heute bekommen frisch getraute Hochzeitspaare Brot mit reichlich Olivenöl geschenkt, was symbolisch für Fruchtbarkeit steht. Fast alle griechischen Gerichte werden mit Olivenöl zubereitet. Entsprechend ist der Jahresverbrauch in Griechenland mit etwa 20 Litern pro Kopf außerordentlich hoch. Die aktuelle Krisensituation im Land des Olivenöls führt allerdings dazu, dass die Griechen vermehrt auf minderwertige Öle zurückgreifen müssen, die keineswegs nach traditionellen Methoden hergestellt werden, sondern vielmehr aus raffinierten Mischölen bestehen.
Dem Olivenöl werden verschiedene positive Wirkungen auf den menschlichen Organismus zugeschrieben. Es enthält in hohem Maße ungesättigte Fettsäuren, senkt somit nachweislich den Cholesterinspiegel und beugt Kreislaufproblemen, Herzkrankheiten sowie Arteriosklerose vor.
Griechisches Olivenöl – Produktempfehlungen
Folgende Olivenöle stammen vom Peloponnes sowie aus Kreta und bringen das griechische Aroma direkt in die heimische Küche:
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Olivenöl – verschiedene Qualitäten
Olivenöl wird in verschiedenen Qualitätsstufen hergestellt und gehandelt. Das hochwertigste Öl ist das native Olivenöl extra. Natives Olivenöl wird generell mit rein mechanischen Mitteln kalt gepresst. Laut EG-Verordnung 1234/2007 darf es keinerlei Zusatzstoffe enthalten und keinerlei Weiterverarbeitung erfahren, außer der Filtration.
Die nächste Qualitätsstufe ist das native Olivenöl (ohne extra), das zumeist einen etwas höheren Säuregehalt aufweist. Dieser darf jedoch beim nativen Olivenöl 0,8 Gramm pro 100 Gramm Olivenöl nicht überschreiten. Im Unterschied zum nativen Olivenöl extra wird das native Olivenöl in der Regel in mehreren Pressvorgängen gewonnen.
Raffiniertes Olivenöl wird üblicherweise bei Temperaturen über 50°C gepresst, die Oliven werden zuvor zerkleinert und teilweise geröstet. Das raffinierte Ol wird somit in der Regel nicht kaltgepresst. Auch eine Gewinnung des Öls mittels chemischer Lösungsmittel ist zulässig. Die Raffination bezeichnet den nachfolgenden Herstellungsschritt: Das gewonnene Öl enthält wesentlich mehr unerwünschte Stoffe und Verschmutzungen, wird daher chemisch sowie mechanisch gereinigt. Die Ausbeute bei raffiniertem Öl liegt deutlich über der Ausbeute bei der Herstellung von nativem Olivenöl – es ist daher deutlich günstiger zu haben. Durch seine Reinheit hat das raffinierte Olivenöl einen deutlich höheren Rauchpunkt, es ist daher zum Kochen und Braten besser geeignet als die native Variante, die vornehmlich bei Salaten verwendet werden sollte oder beim Anrichten zum Verfeinern des Gerichts appliziert werden kann. Sein Geschmack ist deutlich neutraler. Viele der besonders gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe gehen allerdings bei der Weiterverarbeitung verloren.
Die nächste Qualitätsstufe, das raffinierte Olivenresteöl, wollen wir an dieser Stelle nicht betrachten, was der geneigte Leser mir nachsehen mag.
Der Peloponnes ist über weite Teile mit Olivenpflanzungen bedeckt, die silbrig-grün schimmernden Blätter bedecken ganze Täler und machen den Zauber der Landschaft mit aus. Viel gerühmt ist die Olivensorte Kalamata, die vornehmlich in der Region der gleichnamigen Stadt im Süden des Peloponnes angebaut wird. Die Kalamata ist besonders als Speiseolive sehr begehrt, da sie eine sehr aromatische, bräunliche Schale aufweist.
Die griechische Jahresproduktion beträgt etwa 300.000 Tonnen Oliven.
Danke für den Einblick rund ums Olivenöl! Seit wir auf Griechenland in Urlaub waren, sind meine Frau und ich auf der Suche nach einem Shop für Olivenöl aus Kreta. Das Geschmackserlebnis war wirklich etwas ganz anderes als hierzulande.