Das wirtschaftliche Zentrum von Messenien ist die Hafenstadt Kalamata, die den größten Hafen des südlichen Peloponnes hat. Verkehrsgünstig gelegen und mit direktem Autobahnanschluss läuft ein großer Teil des peloponnesischen Warenverkehrs über die Stadt. Ein kleiner Flughafen außerhalb der Stadt wird gelegentlich auch aus dem europäischen Ausland angeflogen.
Kalamata: Der erste Eindruck trügt
Im tiefen Süden des Peloponnes sind große Ansiedlungen rar, auf der Mani gar leben heute nurmehr wenige Menschen. Fast schon unwirklich erstreckt sich daher Kalamata über viele Kilometer entlang der schroffen Klippen des Taygetos-Gebirges. Die steilen Klippen werden von Freunden des Paragliding für ihre waghalsigen Flüge am Gleitschirm genutzt, die Sie besonders am westlichen Stadtrand beobachten können. Schroff wirkt indes auch die Stadt: Der Hauptstraße folgend werden Sie fast automatisch zum Hafen gelangen, der jedoch nicht elegant oder pittoresk wirkt sondern eher industriell. Ein Spaziergang an der langen Promenade der Stadt ist ebenfalls kein Vergnügen, da der Weg direkt an einer viel befahrenen Straße liegt. Kellner versuchen, diese Straße andauernd zu überqueren, da viele Restaurants Sitzmöglichkeiten am Wasser haben. Zur Bewirtung der Gäste muss die Verkehrsader daher im Laufschritt überquert werden.
Der geneigte Besucher wendet sich sodann in Richtung des Stadtzentrums. Aber wo ist es zu suchen? Man vermutet es in der Nähe des Hafens – aber das ist nicht zutreffend. Das echte Zentrum der Stadt liegt – frei von Autos – in Richtung der alten Burg von Kalamata, am anderen Ende der Stadt.
Tipp: Kalamata verfügt über große Parkplätze, die kostenpflichtig sind. Aber die Gebühr fällt griechisch gering aus – für 3 Stunden habe ich 50 Cent Parkgebühr bezahlt. Steuern Sie also einen dieser Parkplätze an und erkunden Sie das autofreie Zentrum der Stadt zu Fuß.
Shopping und Markt in Kalamata
Im autofreien Zentrum der Stadt umfängt Sie sofort eine vollständig andere Atmosphäre, die in der restlichen Stadt so schmerzlich vermisst wird. Einerseits herrscht im Zentrum natürlich geschäftiges Treiben, aber viele Bars und Cafés haben quasi durchgehend geöffnet und sind gut besucht. In den kleinen Seitenstraßen gibt es diverse, liebevoll kuratierte Geschäfte. In der Nähe der Markthalle bündeln sich diese besonders: Hier gibt es allerlei Kräuter vom Peloponnes, Oliven und Olivenöl in gleich mehreren Geschäften. Auch die Markthalle selbst lohnt sich. Markttage sind Mittwoch und Samstag, dann verwandelt sich die gesamte Umgebung der Markthalle in einen riesigen Wochenmarkt, der Laiki genannt wird.
Lassen Sie also den Hafen und die Strandpromenade außer Acht und orientieren Sie sich in Richtung des Stadtzentrums unterhalb der Burg von Kalamata!
Kalamata ist bekannt für seine Oliven und ist sogar nach einer Olivensorte benannt. Die dunkle Olive ist sehr aromatisch, zumeist wird sie sehr säuerlich eingelegt.
Kalamata früher und heute
Historische Zeugnisse der Stadt Pharai, die an gleicher Stelle existierte, sind kaum noch zu finden, und so gleicht Kalamata einer modernen Großstadt. Im Jahre 1986 verwüstete ein schweres Erdbeben die Stadt – noch heute zeugen eingestürzte Häuser im Stadtkern von diesem Ereignis. Weite Teile der Stadt sind danach neu aufgebaut worden und neue Stadtviertel sind entstanden. Heute ist Kalamata mit seinen 60.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Peloponnes.
Das Nachtleben von Kalamata
Bemerkenswert ist das Nachtleben der Stadt, das die Jugendlichen des Peloponnes für sommerliche Partynächte anzieht. Der konservativen gesellschaftlichen Ordnung des Peloponnes bietet sich hier ein nächtliches Entkommen, so dass besonders junge Paare zu nächtlichen Exkursionen durch die zahlreichen Nachtclubs und Hotels aufbrechen.
Ein paar Highlights für das Nachtleben in Kalamata
- Entlang des Platzes Agiou Georgiou finden Sie zahlreiche Cafes und Bars, die hervorragende Speisen und Getränke servieren. Von außen sehen sie teilweise unscheinbar aus, im Inneren finden Sie liebevoll eingerichtete Gasträume mit tollem Ambiente vor. Ich empfehle die Bistroteca, die im Obergeschoss mit industriellem Charme aufwartet.
- Die besten Pitas und Souvlakis in Kalamata finden Sie im Ladolemono. Inmitten der Altstadt finden Sie hier handwerklich hervorragend hergestellte Fleischgerichte – immer frisch und lecker. Tiefgekühlte Billig-Souvlaki – wie sie leider immer häufiger angeboten werden – sind hier ein No Go!
- Für den Start in den griechischen Abend empfehle ich das Vino Banco Tapas, wo gelungene Vorspeisen und gute Weine serviert werden. Stimmung und Service sind hier tadellos.
- Das D.O.C. beim alten Bahnhof von Kalamata ist eine beliebte Weinbar. Eine hervorragende Auswahl an Wein wird vom Besitzer der Bar mit großer Sachkenntnis empfohlen.
- Die Kytarro Bar ist eine legendäre Location mit riesiger Auswahl an griechischem Bier, Whisky und guter, klassischer Rock-Musik. Die Bar ist bei Einheimischen wie Touristen gleichermaßen beliebt.
Sehenswürdigkeiten in Kalamata
Die Stadt bietet außerdem viele Sehenswürdigkeiten, deren Besuch sich lohnt:
Der Markt in Kalamata
Der Charme der Stadt erschließt sich erst, wenn man in sie eintaucht. So trist die Betonbauten der äußeren Viertel wirken, so heimliche Gassen kann man im Stadtzentrum in der Nähe der Burg entdecken. Das Angebot an Händlern jedweder Art ist gewaltig – was immer Sie suchen, in Kalamata finden Sie es. Empfehlenswert ist besonders der Markt, der Griechen aus der gesamten Region in die Stadt lockt. Er findet etwas Abseits des historischen Stadtzentrums innerhalb eines überdachten Areals statt. Markttage sind Mittwoch und Samstag. Der nahe Platz Platia Martiou lockt zudem junge Leute und Künstler. Denn mit seiner Universität, der Musikhochschule und dem Theater ist Kalamata auch eine kulturelle Bühne.
Das Eisenbahnmuseum von Kalamata
An der Stelle der früheren Bahnstation von Kalamata wurde das Eisenbahnmuseum eröffnet, das verschiedene schmalspurige Waggons und Lokomotiven ausstellt. Der Führerstand einer Dampflokomotive kann hier betreten werden. Das Museum gleicht mithin eher einem Park und am Wochenende besuchen viele Familien mit ihren Kindern diesen Ort. Ein großer Spielplatz beschäftigt die kleinen, während die Eltern im Cafe ausgezeichneten Kaffee und gute Sandwiches genießen. Die eindrucksvollen Lokomotiven und ihre Waggons erkunden groß und klein gemeinsam. Der Eintritt ist frei.
Die Burg von Kalamata
Die Kreuzfahrer haben auch in Kalamata ihre Spuren hinterlassen – im 13. Jahrhundert wurde auf dem Hügel der Stadt eine Burg errichtet. Von hier aus hat man einen guten Blick über die Altstadt von Kalamata. Die Burg schließt sich direkt an das historische Viertel von Kalamata an, wo viele Gebäude liebevoll restauriert wurden und heute kulturellen Zwecken dienen. Das historische Zentrum ist voller Leben und bietet kleine Gassen, die sehr einladend wirken. Hier schlendert man gerne und entdeckt großartige Produkte bei den lokalen Händler. Das Innere der Burg selbst kann leider nicht besichtigt werden – wegen des Erdbebens von 1986 gilt sie als einsturzgefährdet. Von der Burg und ihren Zugängen aus erschließt sich jedoch ein sensationeller Blick über die gesamte Stadt.
Das Tanzfestival
Das internationale Tanzfestival findet jedes Jahr im Juni in Kalamata statt und gilt als wichtigste Veranstaltung dieser Art in Europa. Anfangs wurde sogar im Amphitheater der Burg von Kalamata getanzt – heute haben sich die Aktivitäten in das Stadion von Kalamata, das Stadttheater und in das Kulturzentrum der Gemeinde verlegt.
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