Die Stadt Patras ist – nach Athen und Thessaloniki – die drittgrößte Stadt Griechenlands und kann guten Gewissens als das Einfallstor zum Peloponnes bezeichnet werden. Denn hier ist alles in Bewegung. Über den Hafen von Patras verkehrt ein Großteil der griechischen Waren, Fährverbindungen in alle Richtungen machen die Stadt zum Dreh- und Angelpunkt des griechischen Handels.
Mit der Fähre nach Patras
Auch Autofähren steuern den Hafen von Patras an. Wer also mit der Fähre zum Peloponnes reist, der wird in Patras zum ersten Mal griechischen Boden betreten. Die Fährfahrt ab Venedig ist übrigens sehr empfehlenswert – auf der knapp 38-stündigen Fahrt kann man förmlich spüren, wie der Sog des Südens sich entfacht, das Klima immer wärmer und die Vegetation an den Küsten immer spärlicher wird. Die Hafenanlagen wurden außerhalb der Stadt neu errichtet, nachdem der Schiffsverkehr nach Patras immer mehr zunahm. Patras profitiert davon, indem der Schwerlastverkehr nicht mehr durch die Stadt führt. Der neue Hafen wurde im Jahre 2011 eröffnet. Und auch sonst ist Patras Dreh- und Angelpunkt: Die Brücke Géfyra Ríou-Andirríou ist eine weltberühmte Konstruktion von fast 3 Kilometern Länge und quert die Meerenge zwischen Rio – einem Vorort von Patras und Andirrio auf dem griechischen Festland. Mit ihren massiven Stahlseilen ist sie ein erhabener Anblick. Die Fahrbahn liegt in bis zu 52 Metern Höhe.
Fährverbindungen nach Patras
Diverse Linien fahren regelmäßig von Italien nach Patras. Von diesen Orten kommen Sie direkt dorthin:
- Ancona – Dauer ca. 22 Stunden
- Venedig – Dauer ca. 29 Stunden
- Triest – Dauer ca. 29 Stunden
- Bari – Dauer ca. 16 Stunden
- Brindisi – Dauer ca. 16 Stunden
Die Verbindungen werden von den Reedereien ANEK LINES, MINOAN LINES, SUPERFAST FERRIES, VENTOURIS FERRIES und GRIMALDI LINES unterhalten. Mehr Infos zur Anreise erhalten Sie hier.
Fähre nach Patras buchen
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Patras als günstig gelegener Dreh- und Angelpunkt
Patras erlangte durch seine günstige Lage zwischen dem griechischen Festland und dem weitläufigen Peloponnes früh politische und wirtschaftliche Bedeutsamkeit. Patras war im 3ten Jahrhundert v. Chr. Gründungsmitglied des archaiischen Bundes, der – ähnlich der Hanse in Norddeutschland – ein Netzwerk freier Städte bildete. Der archaiische Bund diente nicht nur wirtschaftlichen Interessen, sondern war auch militärisch relevant – was in Zeiten unabhängiger Stadtstaaten und in direkter Nachbarschaft zum latent aggressiven Sparta durchaus empfehlenswert war. Auch die Christianisierung Griechenlands und des Peloponnes nahm in Patras ihren Anfang.
Die Zerstörungen von Patras
Der geneigte Besucher wird in Patras feststellen, dass der Aufbau dieser Stadt sehr modern und geplant wirkt – sie hat nichts vom gewachsenen Chaos alter griechischer Orte. Dies ist die Folge des griechischen Unabhängigkeitskrieges gegen die Osmanen – die Stadt Patras wurde im Zuge dieses Konfliktes vollständig zerstört und anschließend neu geplant und wieder aufgebaut.
Es war dies gleichsam nicht die erste Zerstörung der Stadt Patras – im 18ten Jahrhundert eroberten die Russen mit zerstörerischer Macht den Ort, der ihnen aber durch die Osmanen direkt wieder entrissen wurde.
So bewegt die Geschichte der Stadt ist, so selbstbewusst gehen heute die Bewohner der Stadt durch das Leben. Im Zentrum der Stadt jenseits des Hafens ist viel Raum für griechische Lebensart – die weitläufigen Plätze und Einkaufsstraßen laden zum Schlendern wie Verweilen ein.
Karneval in Patras
Ein Höhepunkt des Jahres ist der Karneval, dessen Saison von Mitte Januar bis Ende Februar reicht. Zahlreiche Veranstaltungen, Umzüge und Konzerte prägen die Karnevalssaison. Der Karneval gipfelt in der großen Parade, die gleichzeitig den Abschluss des Karnevals bildet. Der Umzug findet üblicherweise am letzten Sonntag im Februar statt. Der Karneval in Patras gilt als größter Karneval in Griechenland. Alle aktuellen Termine und Veranstaltungen finden Sie hier.
Sehenswürdigkeiten in Patras
Wer die Sehenswürdigkeiten von Patras gebührend würdigen möchte, der hat an folgenden Orten Gelegenheit dazu:
Das römische Odeon und Amphitheater in Patras
Die romanische Vergangenheit von Patras wird in mehreren Bauwerken deutlich. Das römische Odeon wurde im zweiten Jahrhundert n. Chr. errichtet und diente der Vorführung von Musik und Gesang. Das Odeon wurde in Teilen rekonstruiert und beeindruckt durch seine Akustik. Im Sommer werden heute wieder Konzerte und Aufführungen an dieser historischen Städte gegeben – ein Besuch lohnt sich!
In unmittelbarer Nähe zum Odeon befindet sich das antike römische Amphitheater, welches jedoch nur teilweise ausgegraben und restauriert wurde. Es wurde im 1. Jahrhundert n. Chr. errichtet.
Die Burg von Patras
Die Burg von Patras wurde initial unter byzantinischer Herrschaft im 6ten Jahrhundert errichtet. Hoch gelegen bietet sie eine gute Übersicht über die Stadt – im Stile einer Akropolis. Unter verschiedenen Herrschern wurde die Burg immer wieder verändert und ausgebaut – so lassen sich heute diverse Elemente aus venezianischer, osmanischer und französischer Herrschaft erkennen. Die heutige Form der Burg geht auf die venezianische Herrschaft (bis 1715) zurück. Heute ist die Burg zu besichtigen, die weitläufige Parkanlage dient als öffentlicher Garten.
Die Agios Andreas Kirche
Die Kirche des heiligen Andreas huldigt dem Stadtheiligen von Patras, dem Apostel, der hier den Märtyrertod erlitten haben soll. Die Kirche wurde von König Georg I gestiftet und 1974 eröffnet. Die Kirche gilt als eines der größten griechisch-orthodoxen Gotteshäuser – die Kuppel ragt etwa 50 Meter in die Höhe und trägt ein 5 Meter hohes, goldenes Kreuz, welches von 12 kleineren Kreuzen umgeben ist und Jesus und seine 12 Apostel symbolisieren. Wichtige Reliquien sind hier beheimatet: Eine Schädelreliquie des heiligen Andreas sowie das Kreuz, an welchem der Apostel Andreas gekreuzigt wurde. Die Kirche bietet Platz für 5500 Gläubige.
Die Brücke Géfyra Ríou-Andirríou
Die Konstruktion der Schrägseilbrücke Géfyra Ríou-Andirríou, die heute die 2,5 Kilometer breite Meerenge des Golfs von Korinth quert, wurde lange für unmöglich gehalten. Zu breit ist die Meerenge, zu instabil der Meeresboden und zu erdbebengefährdet die Region. Und doch wurde das Projekt in die Tat umgesetzt – im Jahre 2004 wurde die Brücke nach 5-jähriger Bauzeit eröffnet. Für den Erbau wurden Techniken aus der Bohrinsel-Konstruktion eingesetzt – denn der Meeresboden musste entlang der tragenden Elemente weiträumig stabilisiert werden.
Zuvor wurde der Verkehr zwischen den Ufern per Fährverbindung sichergestellt. Diese Fährlinien wurden zwar für den Verlust ihres Erwerbs durch die Brücke entschädigt – sie durften ihren Betrieb aber fortführen. Die Fährverbindung verkehrt noch immer regelmäßig, denn die Benutzung ist nur halb so teuer wie die Nutzung der Brücke, die für PKWs etwa 15 Euro beträgt und für LKWs und Busse deutlich teurer ist. Von der Fähre aus haben Sie einen hervorragenden Blick auf die imposante Brücke.
Das Appollon-Theater von Patras
Das Appollon-Theater säumt den zentralen Platz der Stadt. Fertiggestellt im Jahre 1872 und entworfen vom deutschen Achitekten Ernst Ziller, zeigt es den neoklassischen Stil der Zeit in Vollendung und lehnt sich dabei deutlich an das La Scala Theater in Mailand an. Gleichsam handelt es sich um eine Miniaturausgabe desselben und bietet Platz für 300 Zuschauer.
Das Archäologische Museum von Patras
Das Archäologische Museum gilt als eines der Größten seiner Art in Griechenland und zeichnet die bewegte Geschichte der Stadt bis zum Ende der römischen Herrschaft nach. 2000 Exponate warten hier auf den geneigten Betrachter. Das Museum sollte im Jahr 2006 eröffnen, als Patras Kulturhauptstadt Europas war – die Eröffnung verzögerte sich jedoch mehrmals. Die Ausstellung ist thematisch gegliedert und umfasst
- Privates Leben – Hier erfahren wir, wie das tägliche Leben der alten Griechen aussah. Alltagsgegenstände wie Werkzeuge und Schmuck geben Aufschluss über das Leben im antiken Patras. Auch die Rekonstruktion eines römischen Wohnhauses und luxuriöser Bäder sind Teile dieser Ausstellung.
- Öffentliches Leben – Diese Sektion zeigt Fundstücke, die mit dem öffentlichen Leben im antiken Patras assoziiert sind. Hier können wir uns ein Bild von der administrativen und sozialen Administration der Stadt machen, erhalten aber auch Einblicke in die frühen kommerziellen Aktivitäten.
- Totenkult – In der dritten Sektion geht es um den Glauben der antiken Griechen. Dabei können Grabbeigaben betrachtet werden und wir erhalten einen interessanten Einblick in die Trauerkultur,
- Wechselnde Ausstellung – Die vierte Sektion des Museums behandelt wechselnde Themen. Das erste Thema war die Geschichte der Nutzpflanzen in Griechenland und gleichsam eine Hommage an die Olive.
Öffnungszeiten: Das Museum ist Dienstags-Sonntags von 08:30 bis 15 Uhr geöffnet, der reguläre Eintritt beträgt 4,- € – Schüler und Studenten zahlen nur 2,- €.
Das Aquädukt
Die römischen Besatzer haben ein weiteres Zeugnis ihrer Kultur hinterlassen – über eine Strecke von 6,5 Kilometern wurde die Burg durch ein Aquädukt mit Wasser versorgt. Das Aquädukt ist in Teilen erhalten.
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